Es war ein Tag wie jeder andere. Der dunkle Himmel war stumm und ohne jede Regung. Die Äste der kahlen Bäume schaukelten sanft im Wind, der fast nur ein Hauch war der durch den dunklen Wald huschte. Im Revier des Rudels der Nacht waberte der Neben stumm über den sumpfigen Boden, beim Sternenrudel suchte sich der wütende Fluss einen Weg durch das Flussbett. Der Wasserfall im Revier des Mondrudel plätscherte vor sich hin, als wäre er noch müde und musste sich erst wieder daran gewöhnen dahin zu fließen, sein Wasser in den Fluss zu schicken und es wegtragen zu lassen.
Der Winter war vorüber und der Frühling begann. Müde kamen die letzten Wölfe aus ihren Höhlen. Es waren wenig. Aus jedem Rudel war ein Wolf übrig geblieben. Langsam traten Luxia und Obscur aus ihrer Höhle, gingen den langen Gang entlang und traten auf den Lagerplatz. Das Feuer der Fackeln knisterete leise und der Wind flog über die Ebene, bog das Gras und verschwand. Und als die beiden auf die weite, endlose Ebene blickten, sahen sie zwei Wölfe. Sie gingen auf den Wald zu, verschwanden darin.
Als Obscuro und Luxia auf die Jagd gingen rochen sie am Rande ihres Revier, am Rande des unbekannten Gebietes eine Duftmarke: Wir sind hier. Wir sind ein Rudel. Die Nachricht sprach sich unter den paar Wölfen des Waldes herum, doch nie hatte jemand etwas von dem Rudel gesehen. Niemand hatte das Revier betreten. Sie nannten das Rudel:
Das Rudel der Unbekannten.